Die FF-Stang wurde am 12.11.2022 um 10:23 Uhr zur technischen Hilfeleistung mit Notrufeingang alarmiert. Der Alarmtext lautete: “Vermutlicher Absturz eines Heißluftballons im Wald”.

Zu diesem Zeitpunkt war kein genauer Einsatzort bekannt. Erst nach telefonischer Rücksprache mit einem Augenzeugen, welcher auch den Notruf abgesetzt hat, konnte der Einsatzort eingegrenzt werden. Es handelte sich um ein größeres Waldstück der Familie Vollnhofer (Vulgo Koaz), Stang 24, nordöstlich des Wirtschaftsgebäudes. Basierend auf dieser Information wurde als erstausrückendes Fahrzeug das hochgeländegängige KLFA gewählt, welches um 10:30 Uhr ausgerückt ist. Das TLFA 2000 folgte einige Minuten später und wurde am Standort Stang 24 positioniert. Zusätzlich wurde aufgrund des schwer befahrbaren Einsatzortes ein privates Quad in Dienst gestellt. Da laut ursprünglicher Alarmierung die Rettung zum FF-Haus Stang beordert wurde, wartete das MTF als Lotsenfahrzeug auf diese. Erst als die Rettung per Funk direkt an den Einsatzort umgeleitet wurde, ist das MTF nachgerückt. Das KLFA fuhr über einen unbefestigten Forstweg so nah als möglich zur Absturzstelle (Entfernung ca. 100 Meter).

Der Augenzeuge, welcher alarmiert hat, befand sich bereits mit den 5 Unfallopfern am Forstweg. Alle Unfallopfer waren ansprechbar und laut eigener Angabe an der Absturzstelle vollzählig, berichteten aber, dass bei einem missglückten Landeversuch an einer anderen Stelle 4 weitere Personen aus dem Korb geschleudert wurden und diese bereits versorgt werden. Die Unfallopfer waren mobil und machten keinen schwerverletzten Eindruck, somit wurde entschieden diese mit dem KLFA zur wartenden Rettung zum Wirtschaftsgebäude Stang 24 zu bringen und dieser zu übergeben.

Parallel dazu blieb ein Teil der Mannschaft beim Heißluftballon, um sicherzustellen, dass von den Gasflaschen keine Gefahr mehr ausgeht. Bis auf halb abgebrochene Äste, welche noch in den Bäumen hingen, konnte keine weitere Gefahrenquelle festgestellt werden.

In der Zwischenzeit traf die Polizei Kirchschlag, bzw. kurz darauf auch die Alpinpolizei am Unfallort ein, welche die weitere Koordination übernahm. Wir unterstützten die Sachverständigen mit Transportfahrten und blieben in Bereitschaft bezüglich der Bergung des Ballons.

Da die Ermittlungen der Sachverständigen bis in die Abendstunden dauerten, wurden wir angewiesen, die Bergung des Ballons erst am nächsten Tag nach Freigabe durch die Polizei durchzuführen. Wir wurden von den Mitarbeitern der Ballonfirma in Kenntnis gesetzt, dass die Ballonhülle irreparabel beschädigt ist, und wir bei der Bergung auf diese nicht mehr Rücksicht nehmen müssen.

Einsatzende am 12.11.2022 15:00 Uhr.

Am 13.11.2022 wurden wir um 08.30 Uhr von der Polizei Kirchschlag telefonisch verständigt, dass die Bergung um 09:30 Uhr unter Aufsicht der Polizei beginnen kann. Es wurde entscheiden die Ballonhülle mittels einer Seilwinde vom Baum zu ziehen. Der Ballonkorb wurde vorab vom Ballon getrennt, und händisch zum nächsten befahrbaren Forstweg getragen. Beide Komponenten wurden dann zum Wirtschaftsgebäude der Familie Vollnhofer gebracht und auf den dort bereitgestellten Anhänger der Ballonfirma verladen. Danach wurde dieser auf Anweisung der Polizei mit dem KLFA in den Bauhof Kirschlag überstellt.

Einsatzende am 13.11.2022 11:45 Uhr